Claudio Monteverdi | Selva morale e spirituale

Cantus Cölln, Konrad Junghänel

Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik, Grammophone Award, Caecilia Prize

In extenso

In den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts hat sich Monteverdi Stück für Stück von seinen weltlichen Wirkungskreisen gelöst - vielleicht weil er das Ende seiner Existenz nahen sah. Aber als er bereits über 70 Jahre alt war, setzte er sich ein erneutes Mal an die Arbeit, veröffentlichte sein achtes Madrigalbuch und präsentierte im Anschluß daran der Öffentlichkeit eine umfangreiche Sammlung geistlicher Werke in Form der "Selva morale e spirituale". Das komplette Werk, unendlich viel ehrgeiziger als die vergleichbaren Werke seiner Zeitgenossen, wird hier präsentiert und läßt den Hörer die ganze Bandbreite der geistlichen Musik Monteverdis entdecken, von den Madrigalen über virtuose solistische Motetten bis hin zur kunstvollsten Polyphonie. In seinem Vorwort erwähnt Monteverdi die mannigfaltigen "Kreaturen", die in diesem großen "moralischen und spirituellen Wald" Schutz fanden und unterstreicht damit die wunderbare Verschiedenheit der Stile, die so charakteristisch für sein Genie war.

CD-Kritiken

Cantus Cölln ist eine wunderbar homogene Einheit, die mit der glänzenden Instrumentalgruppe eine zur Zeit kaum schlagbare Verbindung eingeht. Anmutig beschwingt, geradezu tänzerisch kommt das erste "Laudate Dominum" herüber, sinnlich das "Confitebor alla francese", imposant so mancher Tutti-Einsatz... --> Höchste Bewertung für Interpretation und Klang
Fono Forum, November 2001

... these are excellent performances, the ensemble singing and blend of voices particularly fine, with the energetic, virtuoso instruments providing sensitive accompaniment. Cantus Cölln's sound is full and warm, characterized by careful attention to details of phrasing and dynamics.
International Record Review, Dezember 2001

Une mine! Fantastique diversité, fantastique métier, fantastique intelligence.
Le Nouvel Observateur

Claudio Monteverdis "Geistlicher und moralischer Wald", die einzigartige, 1641 veröffentlichte Sammlung kirchenmusikalischer Vertonungen liegt mit dieser Edition erstmals in einer Interpretation der historisierenden Aufführungspraxis vor. Dem Lautenisten Konrad Junghänel ist gemeinsam mit seinem Vokalensemble Cantus Cölln und dem Concerto Palatino eine außergewöhnlich geschlossene, sehr sensible und ausdrucksstarke Gesamtdarstellung des enzyklopädischen Werkes gelungen. Sie besticht durch mustergültiges stilistisches Einfühlungsvermögen. Das klare und sehr prägnante, sorgfältig differenzierte "Bild" ist wie "aus einem Guss" geformt, und dennoch betonen die Interpreten eindringlich die Unterschiedlichkeit der einzelnen musikalischen Formen.Beispielhaft ist ihr Umgang mit koloraturen und Verzierungen, mustergültig die homogene Einheit von Vokalem und Instrumentalem, von überzeugender solistischer Einzelleistung und makellosem Gesamtklang.
Würdigung der Jury, Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik

Cerstes, on ne saurait rêver interprétation plus soignée, plus attentive au mot, plus soucieuse de l'essence madrigalesque de certaines pages. Comme à l'accoutumée, Cantus Cölln nous régale d'un travail collectif exemplaire de cohésion, d'élégance stylistique...
Le Monde de la Musique, octobre 2001

El resultado es un dilatado y bellísimo recital en el que un coro perfectamente acoplado, empastado, afinado y especialista del período desgrana la tardía publicación monteverdiana a la luz de toda su obra de madurez, con un efoque más mantuano que veneciano, por decirlo así. No creemos que sea necesario insistir en la importancia de este registro. Casi todas las obras aquí incluidas han sido grabadas, algunas en múltiples ocasiones, pero nunca se había abordado como integral el registro de este libro final del Monteverdi sacro. Así, a la excelencia de voces, instrumentistas y director, se une la del objetivo, la del proyecto. La de un álbum con sentido unitario y detalle diverso como el compuesto por estos tres bellos discos.
Ritmo, Jan/ Fev 2002

CANTUS CÖLLN

Johanna Koslowsky, Mieke van der Sluis, Maria Skiba Sopran | Elisabeth Popien, Kai Wessel Alt | Wilfried Jochens, Hans Jörg Mammel, Henning Kaiser Tenor | Stephan Schreckenberger, Matthias Gerchen, Stephan MacLeod, Peter Kooy Bass

CONCERTO PALATINO

Bruce Dickey, Doron Sherwin Zink | Wim Becu, Charles Toet, Ole K. Andersen, Simen van Mechelen Posaune

Konrad Junghänel Laute und künstlerische Leitung

Selva morale...

Audition

harmonia mundi 2001 / 2014
HMC 901718.20 / hm heritage 5760194
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