Claudio Monteverdi | Madrigali Amorosi
Cantus Cölln, Konrad Junghänel
Diapason d'Or
Aus den späten Madrigalbüchern
Nach mehr als 20 Jahren im Dienst des Herzogs von Mantua war Claudio Monteverdi 1613 als Kapellmeister an den Markusdom nach Venedig gegangen. Obwohl sein neuer Aufgabenbereich vor allem die Reorganisation der geistlichen Musik an der venezianischen Hauptkirche betraf, beschäftigte er sich auch in den folgenden 30 Jahren weiterhin mit der weltlichen Vokalmusik, die auch zuvor in Mantua seine eigentliche Domäne gewesen war. Doch änderten sich Kompositionsweise wie auch Charakter der Werke jener zweiten Schaffensperiode. Grund dafür war neben epochalen Veränderungen in der Musik während des frühen 17. Jahrhunderts vor allem, dass Monteverdi für ein anderes Publikum schrieb: das breite, bürgerliche Publikum, das auch das leichtere Genre der Canzonetten, volksliedhaften Melodik und tänzerischen Rhythmus schätzte. Die Werke der vorliegenden Aufnahme lassen in ihrer stilistischen Vielfalt den tiefgreifenden musikalischen Umwälzungsprozeß jener Jahrzehnte zwischen den Epochen ebenso anschaulich werden wie Monteverdis erstaunliche Fähigkeit, auch im hohen Alter noch neue kompositorische Anregungen aufzugreifen und mit dem polyphonen Denken des 16. Jahrhunderts zu einer ganz eigenen Synthese zu verschmelzen.
CD-Kritiken
Die Ensembleleistung besticht durch die schon gewohnte Ausgewogenheit der Stimmen, die Intonationsreinheit, Virtuosität, Souveränität des Zusammenspiels.
Concerto, 12/93
Not an academic disc but one that explodes with passion and pathos
Classic CD 04/94
L'interprétation de William Christie est ici rejointe, sinon dépassée, par l'incroyable vocalité du Cantus qui associe dans le même dolorisme sublimé la perfection du chant et des mots... Une admirable lecon de chant qui n'oublie pas de nous mener au coeur de l'ineffable émoi monteverdien.
Diapason
CANTUS CÖLLN
Johanna
Koslowsky, Maria Cristian Kiehr Sopran | Gerd Türk, Wilfried Jochens
Tenor | Stephan Schreckenberger Selig Bass | Imke David Lirone | Gerald Hambitzer Cembalo
Konrad Junghänel Laute und Leitung