Claudio Monteverdi: Selva morale e spirituale

[Besetzung: SSAATTBB, 10 Instrumentalisten, Leitung]

Konzertkritiken

 

Ein wunderbares inneres Leuchten - C. Monteverdi Selva morale e spirituale

Gesang und Instrumentalklang sind von erlesener Homogenität, die Stimmen von edlem Wohlklang und bestechend klarer Durchzeichnung. Junghänels Monteverdi-Interpretation ist ein Musterbeispiel dafür, wie diese alte Musik ein wunderbares inneres Leuchten bekommt. Der Affektreichtum, die konzertant-virtuos geführten Stimmen, der spezielle warme Klang der Posaunen und Zinken verbinden sich zu einem musikalisch stimmigen Klangbild von großen Klarheit und Prägnanz mit plastischer Raumwirkung.
Badische Zeitung, 22.1.2005

Zwölf Mal Monteverdi in der Leichtigkeit, der unangestrengten Brillanz der Stimmen, zusammen mit der sicheren Textverbindung, also dem Verdeutlichen des Liturgischen, und von den ausdrucksvollen Instrumenten (zwei Violinen, Violone, Orgel und Meister Junghänel mit der Laute) unterstützt: Es war ein aufwühlender und hinreißend schöner Abend, den die Schwetzinger Festspiele in den Dom von Speyer gelegt hatten, ein Gottesthaus, von Kaisern erbaut und als Grabstätte gewählt.
Rudolf Jöckle, Frankfurter Neue Presse, 4.6.2004

Das Vokalensemble Cantus Cölln hat bewiesen, daß die alte Musik immer noch eine Zukunft besitzt: das Konzert von Samstag abend hat große Begeisterung beim Publikum des Été Musical de Colmar hervorgerufen. Ein phantastisches Konzert, dargeboten von den Ensembles Concerto Palatino und Cantus Cölln, am Samstag im Rahmen des Été Musical de Colmar[…] Das solistisch besetzte Ensemble und die begleitenden Instrumentalisten, sind Experten in dieser Materie. Dies kann man hören, fühlen und auch sehen: sie kommunizieren durch ein Lächeln oder ein Augenzwinkern, die Stimmen vermischen sich und singen dann wieder gegeneinander, zu der größten Freude der Liebhaber dieser Musik. Die am Samstag präsentierten Ausschnitte haben es erlaubt, eine Musik kennenzulernen, die in ihrem Ausdruck sehr aktuell bleibt. Weit ab von den verstaubten Vorurteilen, die manchmal der alten Musik gegenüber geäußert werden, entsteht diese aus der Kraft der Körper und Herzen, im Dienste der intensiven und expressiven Stimmen. […] Das „Gloria a 7 voci“ von Monteverdi zum Ausklang des Abends: die Apotheose. Unglaubliche Stimmen für ein Programm, das es nicht weniger war.
Marie Britten, L’Alsace, 4. September 2000

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