Johann Hermann Schein | Israels Brünnlein
Cantus Cölln, Konrad Junghänel
Geistliche Madrigale
Israels Brünnlein" - der Titel weist auf das Alte Testament als die wichtigste Textquelle. Bemerkenswert für die gattungsgeschichtliche Einordnung der Werke ist Scheins Hinweis, daß sie "auf eine sonderbar, Anmutige Italian Madrigalische Manier" komponiert seien. Ähnlich wie Schütz in seiner "Geistlichen Chormusik" strebt Schein also eine Vermittlung zwischen der deutsch-niederländischen Motettentradition und der expressiven Tonsprache des modernen Madrigals Monteverdischer Prägung an. In viel weiterem Maße als Schütz hat Schein hier die expressiven Elemente benutzt, so daß er die Stücke mit Recht als "Geistliche Madrigale" bezeichnen konnte.
In der vorliegenden Aufnahme werden die rein vokalen Stücke des Israel-Brünnlein mit gemischt besetzten Werken aus dem drei Jahre später erschienen zweiten Teil der Sammlung "Opella Nova" ergänzt. Ein - neben den Madrigalen und den Konzerten - dritter Aspekt von Scheins geistlichem Schaffen tritt in den Choralbearbeitungen seines 1627 veröffentlichten "Cantional" entgegen. Das bekannte Luther-Lied "Vom Himmel hoch, da komm ich her" ist dort in zwei Fassungen vertreten.
CD-Kritiken
A triumph of a disc!
Continuo, 12/96
C'est du mariage totalement abouti du message et de la manière que le Cantus Cölln tire sa supériorité non pareille
Diapason
Cantus Cölln gelingt es auch in dieser Einspielung, einen neuen Aspekt der Alten Musik hörbar zu machen. Scheins Musik erklingt hier auf eine so kunstvolle, kammermusikalisch durchgestaltete Weise, dass sie im Vergleich zu früheren Einspielungen kaum wiederzuerkennen ist. Ein solches Maß an Ausdrucksreichtum hätte man ihr bislang nicht zugetraut.
Fono Forum, September 1996
CANTUS CÖLLN
Johanna
Koslowsky, Susanne Rydén Sopran | Lena Suanne Norin Alt | Gerd Türk, Wilfried Jochens
Tenor | Stephan Schreckenberger Selig Bass
Konrad Junghänel Künstlerische Leitung und Laute