Konrad Junghänel gehört zu den führenden Dirigenten auf dem Gebiet der Alten Musik. Er begann seine Karriere als international gefragter Lautenist. Bereits während des Studiums in Köln entstand die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem für seine Virtuosität gerühmten Instrumentalisten und dem Countertenor René Jacobs und mit Ensembles wie Les Arts Florissants, La Petite Bande, Musica Antiqua Köln. Als Solist wie auch in kammermusikalischen Formationen trat Konrad Junghänel überall in Europa auf, in den USA, in Japan, Australien, Südamerika und Afrika. Für seine Aufnahmen der gesamten Lautenwerke J.S. Bachs und von Solowerken Silvius Leopold Weiss’ wurde er mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Seit 1994 ist er Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln. Die fortgesetzte Beschäftigung mit der vokalen Musik des Barock führte Junghänel 1987 zur Gründung des Vokalensembles Cantus Cölln, das heute zu den angesehensten Ensembles dieser Art im internationalen Musikleben gehört.
Seit über einem Jahrzehnt ist Konrad Junghänel gefragter Gastdirigent im In- und Ausland, im Konzertbetrieb und vor allem bei Opernproduktionen des Barock und der frühen Klassik. Das Resultat seiner intensiven Probenarbeit mit spezialisierten Barockorchestern wie auch mit modernen Klangkörpern findet einhelliges Echo in der Kritik. Hervorgehoben werden die pulsierenden Tempi, die ausdrucksstarken Spannungsbögen seiner Interpretation sowie die schlanke und farbenreiche Klanggebung der von ihm geleiteten Ensembles. In einer Kritikerumfrage der „Welt am Sonntag“ wurde Konrad Junghänel zum besten Dirigenten der Opernspielzeit 2010/2011 in Nordrhein-Westfalen gekürt.
Drei
Jahre lang lief die Produktion Combattimenti
mit Madrigalen von Claudio Monteverdi
(Regie Geoffrey Layton) an der Nationalen Reisopera von Holland und Belgien. Es
folgte Francesco Cavallis La Calisto (Regie
Igor Folwill) in Köln und Domenico Mazzocchis La Catena d’Adone (Regie Jakob Peters-Messer) in Innsbruck und
Antwerpen. Am Theater Basel dirigierte er Wie
liegt die Stadt so wüste mit Musik von Heinrich Schütz, sowie das
Händel-Oratorium Israel in Egypt,
beides unter der Regie von Herbert Wernicke, an der Staatsoper Hamburg Ein geistliches Bankett, eine szenische
Produktion von Bach-Kantaten (Regie Ingrid von Wantoch Rekowski) und an der
Staatsoper Hannover Purcells Hail! Bright
Cecilia. Am Theater Basel folgte Händels Semele (Regie Karin Beier), Monteverdis L’Incoronazione di Poppea und Rameaus Les Paladins (Regie Nigel Lowery). Bei den Göttinger
Händelfestspielen 2006 debütierte er mit Händels Oper Poro (Regie Igor Folwill) und leitete im Herbst desselben Jahres in
Potsdam Mozarts Così fan tutte (Regie
Uwe Eric Laufenberg). Im April 2007 dirigierte Konrad Junghänel am
Saarländischen Staatstheater Saarbrücken die Premiere der Florentiner Intermedien (Regie: Nigel Lowery) sowie im November
desselben Jahres Mozarts Lucio Silla
(Regie: Olga Motta) an der Staatsoper Stuttgart. Im Februar 2008 stand die
Premiere von Händels Agrippina
(Regie: Peter Lund) am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken auf dem
Programm. Nach einer weiteren Mozart-Premiere mit Die Entführung aus dem Serail (Regie Uwe Eric Laufenberg) im
September 2008 in Potsdam feierte Konrad Junghänel im April 2009 einen
außerordentlichen Erfolg als Musikalischer Leiter der Neuproduktion von Glucks
„Armida“ an der Komischen Oper Berlin (Regie: Calixto Bieito). Im selben Jahr
folgten Händels Teseo an der
Staatsoper Stuttgart (Regie: Igor Bauersima) sowie mit Orfeo ed Euridice (Regie: Johannes Erath), ebenfalls von Gluck,
Junghänels Debüt an der Oper Köln. Im Januar 2010 machten Rameaus Les Paladins (Regie: Arila Siegert) an
der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg den Auftakt, gefolgt von
Purcells Dido und Aeneas am
Saarländischen Staatstheater Saarbrücken. Im Herbst begann mit den Premieren
von Monteverdis L’Incoronazione di Poppea
(Oktober, Regie: Dietrich Hilsdorf) und Mozarts Die Entführung aus dem Serail (November, Regie: Uwe Eric
Laufenberg) ein vollständiger Monteverdi-Zyklus und ein mehrteiliger
Mozart-Zyklus an der Oper Köln unter seiner musikalischer Leitung. Im Januar
2011 leitete Konrad Junghänel musikalisch die Premiere von Rameaus Platée (Regie: Karoline Gruber) an der
Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg (Januar 2011) sowie La Clemenza di Tito (Oktober 2011,
Regie: Uwe Eric Laufenberg)und Il ritorno
d’Ulisse in patria (Februar 2012, Regie: Bernd Mottl), die jeweils zweiten
Teile des Mozart- und des Monteverdi-Zyklus an der Oper Köln. Mit der
erfolgreichen Inszenierung von G.F. Händels Xerxes
an der Komischen Oper Berlin (Mai 2012, Regie: Stefan Herheim) gastierte Konrad
Junghänel auch in Bergen, Norwegen. Weitere Produktionen sind in Vorbereitung. Zu seinen letzten erfolgreichen Produktionen gehören Händels Jephta in Potsdam (November 2013, Regie: Lydia Steier) und Hasses Leucippo bei den Schwetzinger Festspielen (Mai 2014, Regie: Tatjana Gürbaca). Weitere Premieren u.a. in Berlin, Graz und Wiesbaden sind in Vorbereitung.
(Stand: August 2014)